Sri Lanka – Berg, Strand & Dschungel

Abstecher Abu Dhabi

Wer eine Sri Lanka Reise plant, sollte sich auf jeden Fall erkundigen, wie die Flugroute verläuft, da es sich bei vielen Reisen loht, einen Zwischenstopp einzulegen. Auf dem Weg nach Sri Lanka bieten sich Abu Dhabi und Dubai an. Wir haben uns für Abu Dhabi entschieden. Allein die weiße Moschee, Sheikh Zayed Grand Mosk, ist eine kurze Verweildauer in der Hauptstadt der Arabischen Emirate wert. Die Anlage allein ist beeindruckend, aber oben in der Gebetshalle angekommen, entfaltet sich die wahre Pracht: gläserne Kronleuchter aus Bayern, Marmor aus Mazedonien und Italien, der größte Perserteppich der Welt und tausende Blüten und Ranken die alles kunstvoll verzieren. Geradezu geheimnisvoll und beruhigend wirkt die Stimme des Muezzins der leise im Hintergrund aus dem Koran vorliest (in 2-stündigen Schichten geschieht dies 24h am Tag). Besonders beeindruckend ist die Offenheit der Moschee, die es Menschen aus aller Welt mit jeglichen Glaubenszugehörigkeiten erlaubt, einzutreten. Die geführten Touren auf Englisch sind außerdem gratis und sehr informativ. Das Abu Dhabi Louvre ist für Kunstliebhaber ebenfalls eine toller Programmpunkt. Auch den Emirates Palace sollte man auf keinen Fall verpassen (Achtung: Hier müssen Männer geschlossene Schuhe und lange Hosen tragen, was im August eine echte Herausforderung darstellen kann). Nachdem ihr die goldenen Fassaden des Märchenhotels aus 1001-Nacht bestaunt habt, macht einen Abstecher in der Marina Mall, die größte in Abu Dhabi. Hier gibt es tolle Einkaufmöglichkeiten für den großen und den kleinen Geldbeutel und überraschenderweise das beste Tandoori Chickken das wir auf unserer gesamten Reise gegessen haben!! Oben im Foodcourt beim Inder Knoblauch Naanbrot und Tandoori Chicken essen ist also ein Muss!

Anreise/ Negombo

Auf einer Sri Lanka Reise ist es empfehlenswert, seine erste Unterkunft nicht in Colombo zu buchen, sondern im nahe gelegenen Negombo, welches erstens näher am Flughafen ist und zweitens vom Dengue Fiber bis jetzt verschont blieb. Hier gibt es unzählige kleine Unterkünfte die für den Ankunftstag völlig ausreichend sind. Wir haben uns für die Villa Eco Green* entschieden. Sie ist nicht weit vom Strand entfernt, liegt ruhig und hat einen netten Besitzer und einen süßen Garten. Wer gerne sportlich aktiv ist kommt hier am Strand von Negombo auf seine Kosten. Hier trainiert die Volleyballnationalmannschaft und schließt in ihre Spiele gerne Touristen mit ein. Wir haben dort gleich netten Anschluss gefunden und uns nach dem langen Flug nach Sri Lanka beim Beachvolleyball spielen richtig ausgepowert. Nach einem heißen Match gönnt euch doch eine King Coconut am Strand, die sind sehr günstig und erfrischend.

Ein toller Ort um Tamil gut und günstig essen zu gehen, ist gegenüber der Marry’s Church. Hier bietet eine kleine Garküche alle Spezialitäten für sehr wenig Geld an. Man kann, wenn einen die Essensnamen etwas verwirren mit der netten Küchenchefin einfach nach hinten gehen und sich sein Essen direkt bei der Zubereitung aussuchen.

Anuradhapura

Von Negombo nach Anuradhapura kommt ihr am einfachsten mit dem Zug. Generell ist er das angenehmere und kostengünstigste Verkehrsmittel. Busse gibt es zwar auch, aber diese bieten sich nicht für alle Strecken an. Im Zug würde ich keine 1. Klasse buchen. In der 2. oder 3. Klasse sollte man zwar rechtzeitig am Bahngleis sein, um bei längeren Fahrten noch einen Sitzplatz zu bekommen, man erlebt hier aber wesentlich mehr und kommt etwas in Kontakt mit den Einheimischen. Vom Bahnhof zur Unterkunft bietet sich dann immer ein TukTuk an.

Das Milano Tourist Rest* oder der Ableger Balcony Rest* sind auf jeden Fall ein Tipp. Im Milano gibt es mit Abstand das beste Rice and Curry in ganz Sri Lanka. Das hausgemachte Mango Chutney, die gebratenen Kokosraspeln und das Kürbiscurry sind einfach unwiderstehlich gut! Lasst euch hier im netten Garten vom super freundlichen Personal einem besonderen Abend bescheren und genießt die Geschmacksvielfalt der Sri Lankanischen Küche.

In Anuradhapura bietet es sich an, ein Fahrrad zu leihen. Ihr bekommt einige Angebote der Tuktukfahrer, die euch einen Tag lang durch die Tempelanlagen fahren wollen. Lehnt das dankend ab und gestaltet euren Tag lieber selbst, indem ihr euch Fahrräder mietet und so das riesen Areal erkundet. Es reicht nur die wichtigsten Stupas und Gärten anzusehen, da sich vieles wiederholt und sonst sehr ermüdend werden kann. Eine tolle Hilfe war es die Offlinekarten von Sri Lanka zuhause herunterzuladen. So konnten wir uns im Straßengewirr immer selbst orientieren!!

Trincomale (Trinco)

Nach Trincomale müsst ihr den Bus nehmen, da es hierher keine Zugverbindung gibt. In Trincomale gleich gegenüber vom Bahnhof gibt es wieder zwei sehr leckere Garstuben. Hier die Vegetable Roti probieren. Im nahegelegenen (9km) Nilaveli fühlt ihr euch im „That’s Why“ wie in der Karibik. Blaues Wasser, weiße Strände, Jack Johnson im Hintergrund, süße Sitzgelegenheiten im und am Wasser und leckere Cocktails. Das BBQ am Abend ist hervorragend und kann bei Mondschein und am besten in einem der kleinen Pfahlbauten am Wasser genossen werden. Der Tintenfisch ist sehr zu empfehlen!

Delfintour, Schnorcheln, Tauchen

Bevor man in Sri Lanka die Unterwasserwelt erkundet, sollte man sich gut informieren. Von Trinco oder Nilaveli aus kann man Delfintouren buchen. Man ist zwar auch ganz in der Früh mit einigen anderen Boten auf dem Wasser, aber es lohnt sich trotzdem. Was man auf jeden Fall meiden sollte ist „Pigeon Island“. Die einst wunderschöne Unterwasserwelt ist aufgrund des Tsunamis und der vielen Touristen heute eine Korallenwüste. Kaum Fische zu sehen, der Eintritt ist völlig überteuert und der Staat tut nichts zum Schutz des Gebiets. Ein wahres Trauerspiel. Wir sind nach nur einer halben Stunde wieder gefahren, weil wir so entsetzt waren! Im Nordosten Sri Lankas kann man Schnorcheln und auch Tauchkurse machen, jedoch lohnt es sich nicht immer. Wenn die See rau ist, ist das Wasser sehr trüb und man sieht leider nur wenig. Am besten hier auf die Reisezeit achten.

Dambulla-Sigiriya

Von Trinco aus, gehen sehr regelmäßig Busse nach Dambulla. Das ist der perfekte Ausgangsort für Touren auf den Sigiriya Felsen. Wir waren im
New Peacock Resort. Der Besitzer spricht perfekt Englisch und ist sehr freundlich. Ein wirklich guter Tipp ist, sich nicht zum Sigiriya Felsen selbst fahren zu lassen (der 25 Dollar Eintritt kostet), sondern zum gegenüberliegenden Felsen. Hier zahlt ihr einen Bruchteil und habt eine atemberaubende Aussicht auf den Königsfelsen und die umliegende Landschaft. Außerdem drängen sich nicht die Menschenmassen nach oben. Der Aufstieg ist sehr abwechslungsreich und in unter 45 min gut zu schaffen.

Kandy-Ella

Nach Ella sollte man auf jeden Fall mit dem Zug fahren. Um einen Observation Train zu bekommen, muss man Wochen im Voraus buchen. Das ist aber überhaupt nicht nötig. Ihr habt in der 2. Klasse am Fenster auch eine tolle Aussicht! Die Fahrt durch die Berglandschaft ist wunderschön auch wenn sie etwas länger dauert. In Ella waren wir im Sun Top Inn, ein zentral gelegenes, sehr schönes Hotel. Hier werden Massagen und Kochkurse angeboten. Essen sollte man auf jeden Fall einmal im „Chillis“ gehen. Der einzigartige Bambusbau mit Fatboys als Sitzgelegenheiten bietet super Essen und leckere Cocktails für moderate Preise. Eine tolle Atmosphäre. Am besten ihr seid schon um 18 Uhr da, ansonsten bekommt man kaum einen Platz.

In Ella gibt es verschiedenste Wanderrouten. Die schönste ist der Ella Rock. Der Aufstieg dauert ca. 2 Stunden. Der Blick auf das Tal ist gigantisch. Auf keinen Fall einen Guide aufschwatzen lassen! Es ist super leicht selbst zu finden. Vom Bahnhof aus geht man eine ganze Weile den Gleisen entlang und biegt dann links auf den Trail ab. Immer den Leuten nach oder bei Gelegenheit einmal nachfragen. Das Hotel gibt einem außerdem einen kleinen Plan des Geländes der sehr hilfreich ist.

Arugam Bay

Nach Arugam Bay ist es von Ella aus etwas umständlich. Am besten ihr fragt im Hotel nach, ob ihr mit anderen Gästen eine Fahrgemeinschaft bilden könnt und mietet euch einen Privatbus mit Fahrer. Auf der Fahrt könnt ihr, wenn ich Glück habt sogar Elefanten sehen. Souvenirshoppen geht hier am besten. Ansonsten kann man in Sri Lanka nicht wirklich gut einkaufen. Es gibt zahlreiche Surfspots und vom Anfängergebiet (Baby Point) bis hin zum Profirevier ist alles dabei. Überall kann man sich Bretter leihen und Surfkurse machen. Die Restaurants sind wie die Surfspots in Hülle und Fülle vorhanden. Am besten ihr schaut unter Tripadvisor. Hier werden sie bewertet und kommentiert. Alle Topadressen haben sich als sehr gut herausgestellt. Besonders aber das indische Baumhausrestaurant.

Tangalle

Hier lohnt es sich in der Unterkunft Cinnabar Resort in einem Baumhaus mit Meerblick ein-zwei Nächte zu verbringen. Die Besitzer sprechen zwar sehr schlecht Englisch, dennoch kann man an diesem idyllischen Strand ein paar entspannte Tage verbringen beim Muschelsammeln und spazieren gehen. Abends empfehlen wir das frische Krabbencurry zu essen. Auch wenn wir erstmal ein YouTube-Video ansehen mussten wie man die leckeren Krustentiere überhaupt aufmacht und isst.

Mirissa

Mirissa ist der Ausgangspunkt für Walewatching-Touren. Es ist zwar alles sehr touristisch aber auf jeden Fall einen Abstecher wert. Nirgends sonst auf der Welt kann man ganzjährig Wale beobachten. Die nahrhaften Ströme nahe der Küste machen es möglich in nur wenigen Kilometern Entfernung Wale zu beobachten. Wir hatten großes Glück und haben Blauwale ganz nah an unserem Bot gesehen. Einfach gigantisch!! Übernachtet haben wir im Sun Bird Eco Guest Mirissa. Wir wollten uns vergewissern, ob man wirklich für 6 Euro die Nacht mit Frühstück in Mirissa absteigen kann. Der Besitzer, welcher sich nach wenigen Minuten dein Freund nennt, ist sehr kauzig und etwas seltsam, wenn auch nett. Seine Massagen sind allerdings super und spottbillig. Wir würden allerdings empfehlen in einer anderen Unterkunft zu übernachten und dort nur zur Massage hinzufahren. Er ist ausgebildeter Masseure und weiß was er tut.

Unawatuna

Wir fahren von Tangalle 3 Stunden mit dem Bus nach Unawatuna. Die Fahrt ist sehr schön, da sie immer an der Küste entlang führt.

Der Geheimtipp überhaupt ist das Rathna Guesthouse in Dallawela Strand bei Unawatuna. Dieser Ort lässt Urlauberherzen höher schlagen. Die Besitzerin Mama Puschna macht das beste Shrimp-Curry weit und breit und wenn man Glück hat organisieren sie abends ein BBQ am Strand. Die Söhne der Familie wohnen teilweise in Deutschland weshalb die meisten Familienmitglieder Deutsch sprechen. Das erleichtert die Kommunikation enorm. Sie können euch tolle Tipps für Ausflüge geben und helfen euch zum Beispiel bei einer Rollermietung. Das Rathna Guesthouse ist nicht bei Tripadvisor oder ähnlichen Plattformen zu finden. Die Buchungen laufen alle nur über Empfehlungen, was in diesem Fall wunderbar funktioniert. Einfach weil es dort so wunderschön ist. Je nach Saison kann man am Strand Schildkröten beim Frühstücken zusehen oder Surfen gehen. Das nahe gelegene Galle ist die einzige Stadt, die als solches zu erkennen ist. Sie hat eine schöne Fußgängerzone in der man ein Eis essen kann, nette Boutiquen und einen schönen Hafen. Unawatuna hingegen ist sehr touristisch und wenig charmant und kann unserer Meinung nach getrost ausgelassen werden.

Ausflüge

Der von den Einheimischen angepriesene See mit seiner Pflanzen und Tiervielfalt war ein rechter Reinfall. Es kostet sehr viel sich dort mit dem Bot herumfahren zu lassen und man sieht außer einer Zimt Farm nichts Spektakuläres. Es ist gemeinsam mit der Kräutergarten-Besichtigung eine rechte Touristenabzocke und auf keinen Fall zu empfehlen. Anders als das Schildkrötenzentrum (Turtle Sanctuary). Hier werden verletzte Schildkröten von Pflegern und einem ausgebildeten Veterinär aufgepäppelt und nach einiger Zeit wieder in die Wildnis entlasse. Außerdem bietet die Organisation Fischern, die Schildkröteneier am Strand finden, Geld diese zum Ausbrüten ins Zentrum zu bringen und nicht selbst zu essen. Dadurch wird versucht das Wildern einzudämmen und den Bestand der Schildkröten zu stabilisieren. Wenn man möchte, kann man gegen eine kleine Spende ein Schildkrötenbaby in die Wildnis entlassen. Die sind sooo süß.